Schrauben werden in Festigkeitsklassen eingeteilt. Es wird die Mindestzugfestigkeit und die Streckgrenze angegeben. Diese werden mit zwei Zahlen durch einen Punkt getrennt genannt. Oft findet man diese Angaben in den Schraubenkopf eingeprägt. Beispiel: 8.8, 10.9, 12.9 Die erste Zahl gibt die Mindestzugfestigkeit Rm geteilt durch 100 an. Durch Multiplikation der ersten mit dem 10 fachen der zweiten Zahl erhält man die Streckgrenze ReL (oder 0,2%- Dehngrenze Rp0,2).
Beispiel: Festigkeitsklasse 10.9 bedeutet Mindestzugfestigkeit Rm = 1000 N/mm2 Mindeststreckgrenze ReL = 900 N/mm2
Die Festigkeiten bei nichtrostenden Verbindungselementen wird in einer Buchstaben Zahlen Kombination angegeben. Diese Angaben werden in den Schraubenkopf bzw. in die Mutter eingeprägt.
Beispiel: A2-70
Der Buchstabe gibt die Werkstoffgruppe an ( A = Austenitischer Stahl; C = Martensitischer Stahl; F = Ferritischer Stahl )
Die Zahl nach dem Buchstaben ist ein Schlüssel für die chemische
Zusammensetzung
1 = Automatenstahl mit Schwefelzusatz
2 = Kaltstauchstahl mit Chrom und Nickel legiert
3 = Kaltstauchstahl mit Chrom und Nickel legiert, stabilisiert mit Ti, Nb, Ta
4 = Kaltstauchstahl mit Chrom, Nickel und Molybdän legiert
5 = Kaltstauchstahl mit Chrom, Nickel und Molybdän legiert, stabilisiert mit Ti, Nb, Ta
Die Zahlen nach dem Bindestrich geben die Festigkeitsklasse an.
Nichtrostende Schrauben werden in Festigkeitsklassen wie 50, 70 oder 80 eingeteilt. Diese Zahlen geben 1/10 der Mindestzugfestigkeit Rm an. So bedeutet 50 eine Mindestzugfestigkeit von 500 N/mm2. Für Muttern niedriger Bauart gibt man eine Prüflast an, da das Gewinde zu kurz ist um die volle Tragfähigkeit des Werkstoffes aufzunehmen. Üblich sind die Angaben 025, 035 und 040. Dabei bedeutet 035 eine Prüflast von 350 N/mm2.
Für Schrauben werden unter anderem folgende Werkstoffe eingesetzt:
Anmerkung: Bei den Vergütungsstählen ist die Mindestzugfestigkeit von dem Durchmesser abhängig - daher zwei Werte.
Produktinfo:
Da es folglich eine Reihe an Unterschieden bezüglich der Festigkeit gibt, sollte bei der Verwendung von Schrauben stets auf diese Eigenschaft geachtet werden. Wer nur einmal eine Schraube für den Hausgebrauch sucht, informiert sich häufig nicht unbedingt über diese Eigenschaft und in der Regel zieht dies auch keine Folgen nach sich. Etwas wichtiger wird die Frage schon, wenn man im privaten Garten einen WPC Sichtschutzzaun errichtet, der Wind und Witterung standhalten muss. Wenn es jedoch um große Konstruktionen geht, sollte das verwendete Material auch den geforderten Eigenschaften entsprechen. Eine Möglichkeit Werkstoffe zu untersuchen ist das Ätzen einer polierten Schlifffläche unter einem Auflichtmikroskop mit anschließender Begutachtung. Es werden die Strukturen des Gefüges sichtbar, aus der ein Fachmann Rückschlüsse auf den verwendeten Werkstoff oder deren Zustand schließen kann.
Autor: Uwe Koerbitz
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